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  Dissoziatives Wunderland
Kyra Phoebe Graves
 



» Was bedeutet uns dieser Krieg? «


Grundlegendes

Nachname: Graves
Vorname: Kyra Phoebe
Rufname: Kyra
Alter: 20
Sexualität: Heterosexuell
Herkunft: Früher nannte man sie einmal die 'Stadt der Engel'...
Blutgruppe: 0+
Rasse: Mensch
Tätigkeit: Rebellin


 

Personaljournal



Stumm steht sie da- beobachtet, analysiert, schmiedet Pläne.
Kaum Jemand mag erahnen, was in dem Weißblondschopf vorgeht, welches Schicksal sie an diesen Ort führt, welcher Schatten sich unter den graublauen Augen abzeichnet. Verbittertheit spricht ihr aus jeder Faser; aus ihrer Haltung, aus ihrer Erscheinung. Das europäische Gesicht bleich von dem Fehlen der barmherzigen Sonnenstrahlen; die Haare so weiß wie Jene der Alten. Ob das, was hinter ihnen liegt, wohl ähnliches Wissen innehält? Zielich ist die Statur, vielleicht 1,70m erhebt sich das schmale Skelett über den Boden aus Schutt und Asche, dem Fundament einer längst verlorenen Zivilisation.
Ihrer Zivilisation. Unserer Zivilisation.
Beruhigend hat sie die klammen Arme ineinander verschränkt- oder vielmehr abweisend? - wirkt verloren in dem Gewimmel aus Seuche und Planlosigkeit. Und doch so klar und wahrhaftig in dieser Welt verankert, wie es wohl den wenigsten zu sein vermögen.
Denn was sie nicht wissen, ist, was wir auch nicht wissen. Was in ihr vorgeht- was diesem Engel die Flügel an diesen sterbenden Planeten gebunden hat. Regungslos verharrt sie wie ein Felsen in der Brandung- und ebenso schmucklos erscheint sie. Keine charaktergebene Narbe schmückt den leblos scheinenden Leib, kein glänzendes Beiwerk trägt die junge Frau bei sich. Nur das, was sie ist. Nur das, was sie braucht. Sie mag keinen Wert auf Kleidung legen, die keinen Nutzen als den Ursprünglichen für sie bereithält: Es soll wärmen, wenn der Winter in dieses von Unheil gerüttetes Land hineinbricht- oder was davon man noch 'Winter' nennen kann-, es soll ihr die Wendigkeit im Kampf verleihen, die ihr Leben rettet. Jedoch scheint jenes dunkelgraue Korsett, welches eng der schneeweißen Haut angeschmiegt wurde, alles in ihr zusammenzuhalten, was sie ausmacht. Wie die Rüstung den Krieger, wie das Gewandt den Priester- und ebenso wertvoll. Die ebenso als zweite Haut dienende, nachtschwarz und doch schon abgenutzte Hose und die verschmutzten, wadenhohen Schnürstiefel vollenden das Bild der Rebellin. Innerlich wie Äußerlich steht sie für das, was sie von ganzen Herzen ist: Rebellin.

Mordlustige und wahnsinnige Rebellin.
Kalkulierende und hinterhältige Rebellin.
Wissende und schweigende Rebellin.

Kyra vermag all dies zu sein- wissen werden wir es jedoch nicht. Bis der Bann auf ihren Lippen gebrochen wird- oder bis sie ihr Ziel erreicht hat.
 



» Sie haben uns alles genommen.
Unsere Heimat, unsere Familien. Alles, was uns etwas bedeutet hat. Wir haben nichts mehr zu verlieren.
Nun...
Was sollte uns also stoppen können? «



 

Als nicht mehr als ein Kind kam die junge Graves hier im Rebellenlager an; dreckig, verwaist und doch mit dem Feuer des Aufstands in ihren Augen. Der Krieg hatte ihr ihre Eltern gekostet, ihre Geschwister, jeden Menschen, den sie einmal gekannt hat. Durch welches Glück auch immer hatte sie sich als Einzige retten können- doch ob es Segen oder Fluch sei, das blieb ihr überlassen.
Sie wuchs hier auf, zwischen Elend und Krankheit, Tod und Geburt. Chaos stand bei jedem von uns an oberster Tagesanordnung. Einsätze, sterbende Kameraden, Verwüstungen- Flüchtlinge aus allen Ländern fanden Zuflucht bei uns. Natürlich war das junge Ding nicht die einzige Kriegswaise, doch sie war eine von Denen, die ihn vollkommen verinnerlichten. Blutjung machte sie sich daran, einen Nutzen für das Lager dazustellen; kümmerte sich um die Neuankömmlinge, organisierte Überfälle auf feindliche Truppen und die gerechte Verteilung im Lager. Jeder, der es nötig hatte, bekam etwas, in ihren Augen galt der Stand als ebenso vergänglich, wie unsere Welt. Unterschiede gab es zwischen uns schon mit dem Anbruch dieser Zeit nicht mehr. Wer Leben wollte, musste sich scheren und nicht auf Stand und ehemaligen Ruhm hoffen.
Bald schon zeigte sich, was Kyras Metier sein sollte: das lautlose, sichere, unvorhersehbare Töten. Druckschalldämpfer und eine gute Sniper gehörten von nun an zu den Dingen, die sie alltäglich mit sich trug, mit denen sie schlief, mit denen sie trainierte. Sie waren ein Teil von ihr geworden, ein Teil ihres Lebens. Teil eines Lebens, welches keine 'normalen' Wege eingeschlagen hatte. An anderen, persönlicheren sozialen Kontakten zeigte sie immer mehr eine gewisse Abneigung und so blieben bei ihr auch gewisse Entwicklungsstufen auf der Strecke, wie Liebe, Vertrauen, Freundschaft. Misstrauen begann in dem krampfenden Herz zu wuchern- jeder Person gegenüber. Dienend, ganz im Zeichen der Rebellion, nicht eines lebenswerten Daseins.
Die Zukunft, ein blutiger, siegreicher, kommender Morgen, so beschrieb sie es, war das, was ihr größtes Ziel war.

Ein Ziel, das wir teilten.
Doch ein Ziel, das für uns niemals eine solche Lebensabsolution darstellte, wie für sie.

Einen Gott hatte sie niemals gefunden.
Den Teufel- allerhöchstens personalisiert in dem Feind.
Seelenheil versprach allein der Tod des Letzteren oder der Eigene.

Sie arbeitet. Jeden Tag. Vielleicht, um aus jedem noch so kleinen Überfall einen Nutzen zu ziehen. Vielleicht, der bloßen Blutlust nach. Vielleicht auch, um sich und ihrer Existenz ein Ende zu setzen. Oder vielmehr, um dem zusammengekrampft schlagenden Herzen ein wenig Linderung von der einzigen Emotion zu geben, die sie bisher als alleinige in sich hineingefressen hat.
Allerdings ist es wohl zu bezweifeln, das dies der vielversprechendste Weg für die Verschlossene ist, um sich irgendwann auch nur eine Illusion von Heimat in diesem Lager oder gar in einem anderen Menschen zu schaffen...
Geduld, so scheint es, ist jedenfalls kein Teil der von ihr angestrebten Tugenden.

 

» Wenn wir Erlösung suchen, müssen wir zuerst darum kämpfen! «

Johann Wolfang von Goethe - aus Egmont III. Akt  
  Freudvoll
Und leidvoll,
Gedankenvoll sein,
Hangen
Und bangen
in schwebender Pein,
Himmelhoch jauchzend,
zum Tode betrübt -
Glücklich allein
Ist die Seele, die liebt.
 
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