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  Dissoziatives Wunderland
Jesaja Freymuth


 
 
» Ihr nennt mich einen naiven Optimisten? Ich nenne euch heuchlerische Feiglinge! «


Grundlegendes

Nachname: Freymuth
Vorname: Jesaja
Rufname: Jessy
Alter: 23
Sexualität: Heterosexuell
Herkunft: Die Welt ist mein Zuhause!
Blutgruppe: A+
Rasse: Mensch
Tätigkeit: freier Jäger

 
 

 

Eintrag Y-21-06-M-17-D
Charter, Evelyn
Jägerin


Habe kürzlich einen weiteren Jäger in der nordöstlichen Zone angetroffen. Er nennt sich Jesaja Freymuth und ist ein wirklich merkwürdiger Geselle, denn...Er ist unwahrscheinlich aufgeschlossen. Sicherlich ist dies mehr als verständlich, ich selbst freue mich auch über jeden lebendigen Kontakt, den man hier in dieser Einöde findet
- wenn man denn Einen findet. Vieles hat sich hier verändert, das Waldsterben scheint immer weiter voranzuschreiten, von den beheimateten Tieren finden sich meistens nur noch die kümmerlichen Überreste ihrer Kadaver. Abgebrannte Lager, winzige Feuerstellen und verwahrloste und untüchtige Fahrzeuge der letzten Generationen zeugen von der Einsamkeit, die man hier nur noch zu finden vermag.
Kein Mensch, der nicht dazu gezwungen wird oder dessen Geist nicht erkrankt ist, setzt seinen Fuß freiwillig hierher.
Abgesehen von uns Jägern, wir leben vom Risiko.
Aber dieser Jesaja...
Er hat mir angeboten, eine kleine Weile mit ihm zu reisen. Zufälligerweise haben wir nämlich ähnliche Routen gewählt. Vielleicht ist es auch sicherer, sich gemeinsam durch diese Baumleichen zu schlagen.
Vielleicht werde ich dadurch auch etwas über diesen 'freien' Jäger in Erfahrung bringen.


 

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Eintrag Y-22-06-M-29-D
Charter, Evelyn
Jägerin


Dreizehn Tage sind vergangen, seit ich Jesaja angetroffen und wir uns zusammengeschlossen haben. Er ist mir immer noch ein ziemliches Rätsel, ganz ohne Frage. Für ein Kind dieser Welt redet er wahnsinnig viel, über vollkommen nebensächliche Dinge wie die Landschaften, die er bisher gesehen hatte. Wir haben uns stundenlang über die sterbende Vegetation ausgetauscht- er hat mir nahegebracht, wie unverwüstlich die Natur doch sei. "Selbst wenn wir schon lange verschwunden sind von dieser Welt und Niemand es mehr miterleben wird: Die Erde wird sich wieder erholen. Da bin ich mir ganz sicher!", hat er gesagt und dabei gelächelt.
Hm, Lächeln, das gibt es auch noch selten. Besonders so ein Ehrliches, wie er es immer auf der Visage trägt. Tag und Nacht scheint er es nicht von den Lippen zu bekommen, lacht auch viel und versucht mich mit seinen dümmlichen Witzen zu erheitern. Traurigerweise schafft er dies von Zeit zu Zeit auch. Es ist, als hätte er seit unserer Begegnung all das Leid, das uns heimgesucht hat in den letzten Jahrhunderten, einfach in sich aufgesogen und unschädlich gemacht; als gäbe es weder Pest, noch Tod, noch Verwüstung. Er ist wie Balsam für die Seele, wie Sonnenschein in den kalten Tagen.
Ist es das, was ihn so gefährlich macht?

Ich muss mehr über ihn herausfinden!


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Eintrag Y-22-07-M-15-D
Charter, Evelyn
Jägerin


Noch zwei Tage und wir haben einen ganzen Monat zusammen verschwendet.
Einen Monat Unbesorgtheit.
Einen Monat Träumen.
Wie lange wir wohl noch so zusammen reisen können? Immerhin sagte er, er sei ein 'freier' Jäger; er würde es nicht leiden können, sich an die Konventionen der Söldnergarde oder des Rebellenvolks halten zu müssen, dafür bezahlt zu werden, ausgesuchte Ziele mutwillig auszuschalten. Es gefiele ihm nicht, dieses sinnlose Morden. Ich kann es kaum glauben! Es gefiele ihm nicht? Sinnlos Morden? Wie kann er nur so reden! Immerhin sind unsere Feinde doch Schuld daran, dass unser Planet stirbt und er schwafelt nur von einem Recht, zu Existieren. Wir Menschen hätten vor Jahrhunderten selbst davon geredet, meinte er und blickte dabei dem wolkenbehangenen Himmel entgegen.
Die Tage werden immer kürzer und kälter, wir werden uns wohl bald einen Ort suchen müssen, an dem wir bleiben können, wenn wir es nicht raus aus dieser Zone schaffen.
Wenn ich es mir recht überlege...Erinnert mich dieser Mann doch stark an ein Fabelwesen. Er lebt in einer gänzlich anderen Welt, verschafft seinen romantischen Ansichten Luft. "In jeder Zeitlinie unseres Erdenlebens gab es bisher eine einzige Person, die mehr als alle anderen herausgestochen ist. Die zwischen einen guten und einem bösen Ende entscheiden konnte."
Gut und böse...
Wer sind die Bösen? Wer die Guten?
Was, wenn diese Eindringlinge nicht die Bösen, sondern die gute Rolle verkörpern? Wenn wir Menschen dazu gedacht sind, vom Antlitz des Universums zu verschwinden?
Ich weiß, dass er diese eine Person sucht. Die Art, wie er darüber redet; wie er über alles redet und auf fast Alles eine Antwort zu haben scheint...
Vorherbestimmung...
Dieser Typ hat mich von Anfang an verwirrt...Und bald macht er mich noch wahnsinnig!



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Eintrag Y-22-10-M-07-D
Charter, Evelyn
Jägerin


Ich habe ihn Jagen gesehen.
Und ich habe seitdem Alpträume.
Ich hatte gedacht, dass er nur eine Frohnatur wäre. Geschätzt, dass er wohl niemals mutwillig einem Lebewesen ein Leids antun könnte-
Ich habe mich fatal geirrt.
In meinem letzten Eintrag hatte ich festgestellt, dass wir so bald wie möglich aus diesem Wald herauskommen oder wenigstens ein nächstes Lager aufsuchen müssen...Wir haben es nicht geschafft. Das Erste war vollkommen unmöglich: uns ist Beiden der Treibstoff ausgegangen, und so konnten wir nur noch auf konventionelle Art vorankommen. Also hatten wir unsere Landschaftsinformationen abgeglichen und entschlossen, ein naheliegendes Überlebendenlager anzustreben. Den gesamten Weg über hatte Jesaja herumgealbert, wieder versucht, alles Positiv zu sehen, ganz er selbst, ganz Optimist - dieser Naivling - Und ich bin nur noch naiver, weil ich mich darauf eingelassen habe...

Er hat mir auch die eine oder andere Nacht eine seiner Decken überlassen, mit der Begründung, ihm wäre 'doch eh immer viel zu warm'. Aber ich glaube ihm nicht. Ich glaube, er ist krank. Ob er es schon vorher war, weiß ich nicht. Vielleicht hat er auch die Pest bekommen? Nein, das konnte nicht sein, die offensichtlichen Merkmale weist er nicht auf...Aber manchmal hustet er sehr stark, dass ich befürchte, er würde bald seine Lunge mit hinaus röcheln. Blut fand ich auch schon an seinen Händen...
Als wir an dem Lager ankamen, zerstörte dieser Anblick unsere Hoffnungen: Leblose Körper, Blutlachen und niedergebrannte oder komplett auseinandergerissene Zelte sowie kleine Holzhütten waren das, was uns erwartete. Kinder, Frauen, Krieger...Diese widerwärtigen Monster hatten wieder keine Gnade gezeigt.
Nicht, dass das verwunderlich gewesen wäre, nein, verwunderlich war nur die Tatsache, wie es meinen Kumpanen getroffen hatte. Er hatte keine seiner lichtschwangeren Floskeln verloren, oder tröstend gemurmelt, nicht einmal gelächelt! Ganz im Gegenteil, er schien auf einmal blass und schwach, als würde er jeden Augenblick zusammenbrechen.
Na ja, jedenfalls, kurz bevor wir Einen der Zerstörer gefunden hatten. Vermutlich war er als Informant zurückgeblieben - tödlicher Fehler.
Jesaja ist auf ihn losgegangen-
er hat ihn abgeschlachtet-
War das wirklich noch derselbe Jäger, den ich kennengelernt hatte?
Oder war das wirklich nur die andere, so abstrus brutale Seite Desselbigen?

 

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Eintrag Y-22-12-M-31-D
Charter, Evelyn
Jägerin


Das war's.
Ich werde kündigen.
Vielleicht schließe ich mich den Rebellen an und helfe den Überlebenden. Auf jeden Fall werde ich meinen Dienst als Jägerin quittieren, egal wie gut die Bezahlung ist.
Was Jesaja angeht- er hat mich verlassen. Zwischen Nacht und Nebel hat er sich verdünnisiert. Ein paar seiner Habseligkeiten hat er jedoch bei mir gelassen. Nur kein Wort; weder einen Grund, noch ein Ziel hat er mir gelassen. Nicht einmal einen Abschied.
Kann gut sein, dass er einfach nicht der Typ für solche Aktionen ist. Vielleicht hat er auch einfach nur die Nase voll von mir gehabt, das bleibt wohl für immer im Unklaren.

Jesaja, du Muntermacher...
Hoffentlich lässt du dein Licht anderenorts erstrahlen, so wie du es bei mir getan hast; die untergehende Welt kann solch Funken wie dich ganz gut gebrauchen.
So wie ich dich gebraucht habe.
So, wie ich es immer tun werde.


 

 
» Wenn du Nichts mehr zu verlieren hast,
kannst du doch nur Vieles dazugewinnen! «
Johann Wolfang von Goethe - aus Egmont III. Akt  
  Freudvoll
Und leidvoll,
Gedankenvoll sein,
Hangen
Und bangen
in schwebender Pein,
Himmelhoch jauchzend,
zum Tode betrübt -
Glücklich allein
Ist die Seele, die liebt.
 
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